Mittwoch, 16. Februar 2011

gelesen: David and Charles Livingstone, Expedition to the Zambesi

Narrative of an Expedition to the Zambesi and its Tributaries; 
And of the Discovery of the Lakes Shirwa and Nyassa. 


Langer Buchtitel, lange Lesezeit. Angefangen hatte ich im März 2010, so richtig intensiv und konsequent bin ich seit dem Jahreswechsel wieder dabei. Eigentlich erstaunlich, dass ich mich mit diesem Buch so sehr gequält habe, denn es ist gut und detailliert geschrieben und das Thema interessiert mich auch...

David und Charles Livingstone haben Mitte des 19. Jahrhunderts eine ausgedehnte Expedition durch Ost- und Zentralafrika durchgeführt um dem Flußlauf des Sambesi zu folgen. Mit im Team: verschiedene Wissenschaftler und Ärzte, alle ausgerüstet mit Mut und Abenteuerlust. Denn die Entbehrungen, Krankheiten und kriegerischen Auseinandersetzungen (hauptsächlich mit den Portugiesen), die die Männer durchstehen mussten, waren ohne eine ordentliche Portion Idealismus nicht zu überstehen.

Was dieses Buch so reizvoll macht: es ist eine Reisebeschreibung mit genauen Angaben zur Route und den Widrigkeiten des Weges/ Flusses, es ist eine Beschreibung von Geologie und Geomorphologie sowie Flora und Fauna der durchquerten Landstriche, es werden ethnologische Beobachtungen angestellt und Sitten und Bräuche der Eingeborenen erklärt und Zusammenhänge vermutet, die heutzutage selbstverständliches Wissen sind (größere "Wolken" von Moskitos wurden bspw. als Anzeiger für Malariagebiete identifiziert - dass diese kleinen Biester die Überträger sind, war den Männern noch nicht bekannt). Dabei standen die Autoren und ihre Mitreisenden den Eingeborenen immer vorurteilsfrei gegenüber, die zu dieser Zeit gebräuchliche überhebliche Art der "Weißen" sucht man hier vergebens.

Aber vielleicht ist es auch gerade diese Detailverliebtheit und Wissenschaftlichkeit, die das Lesen teilweise so anstrengend gemacht hat. Man möchte ja möglichst viel aus den Beschreibungen mitnehmen, zumal der Schreibstil oft humorvoll ist und voller Anekdoten.

Kann ich eine Leseempfehlung geben? Ja, wenn man ein gewisses Interesse für das Thema mitbringt. Und Englisch sollte man auch können, eine Übersetzung des Buches habe ich nicht gefunden.

Wer sich für eine Kurzbiographie des Forschungsreisenden David Livingstone interessiert, sei auf die Website der National Geographic Deutschland hingewiesen.
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