Montag, 27. Dezember 2010

Jahresrückblick: gelesen

Und noch ein Jahresrückblick: meine Bücher.

Zur Einstimmung zunächst die Cover (werden nach dem klick größer):


In diesem Jahr habe ich also eine ganze Menge lesen können. Jedes einzelne Buch will ich an dieser Stelle nicht bewerten, sondern nur diejenigen hervorheben, die mir besonders gut bzw. überhaupt nicht gefallen haben.
Wenn Ihr darüber hinaus noch Fragen zu dem einen oder anderen Buch habt, dann schreibt mir doch einfach in die Kommentare ;)

Als besonders hervorragend befunden:
  • Santo Piazzese, Die Verbrechen in der Via Medina-Sidonia: Ein echter Überraschungsgriff. Spannend, witzig, intelligent und kurzweilig. Unbedingt lesenswert!
  •  José Saramago, Der Doppelgänger: Ein echtes Meisterwerk. Der Stil ist gewöhnungsbedürftig, aber die Stimmung, die damit erzielt wird, ist einmalig. Besonders schön finde ich bei Saramago, dass man sich auch nach dem Zuklappen des Deckels noch lange mit der Geschichte auseinandersetzen "muss".
  • Albert Sanchez-Pinol, Pandora im Kongo: Eine Geschichte über eine Geschichte, in der eine Geschichte über eine Vertuschung und Verschwörung erzählt wird. Mehrere Erzählebenen, zwischendrin die Auflösung, die dann doch noch keine Auflösung ist. Einige Höhepunkte, zwischendrin eine Enttäuschung, weil ich vom Autoren mehr erwartet habe, und zum Schluß Begeisterung, weil meine Erwartungen doch noch erfüllt wurden. Der Roman endet tatsächlich erst mit dem letzten Wort...
  • Jorge Bucay, Komm, ich erzähl dir eine Geschichte: Eine Geschichtensammlung zur Selbstreflexion. Schnell gelesen, lange nachgedacht.
  • Andreas Wilhelm, Projekt Babylon/ Projekt Sakkara/ Projekt Atlantis: Eine Triologie, in der Wissenschaft, Legenden, Religion und Fanatismus miteinander verwoben werden. Ein Forscherduo, das in allen drei Romanen den Leser begleitet, und viele alte Bekannte, die immer wieder auftauchen. keine ganz leichte Kost, aber sehr kurzweilig und spannend.
  • Alexander von Humboldt, Das große Lesebuch: Eine Zusammenstellung von Reiseberichten, Briefen, Vorträgen des großen Forschers. Ein Einblick in ein faszinierendes Leben.
  • Alexander von Humboldt, Tagebuch vom Orinoko: Reisebericht der Südamerika-Reise. Obwohl absolut kein Roman, sondern ein recht "trockener" Reisebericht, gespickt mit klimatischen, geologischen und botanischen Sachverhalten, ist man mittendrin. Man hört die Mosquitos, man spürt die stechende Hitze, man fürchtet die wilden Tiere.
  • Ray Bradbury, Fahrenheit 451: Mein absoluter Albtraum: Bücher werden nicht nur verboten, sondern auch verbrannt. Von der Feuerwehr! Die Unterhaltung der Menschen läuft nur noch über Radio und Fernsehen... Diese Zukunfsvision aus den 50er Jahren hat mir ein bisschen Angst gemacht. In so vielen utopischen Romanen steckte letztlich doch mehr als nur ein Funken Wahrheit...
  • Haruki Murakami, Kafka am Strand: Wie so oft bei Murakami wieder die Verschmelzung von Phantasie und Wirklichkeit, von tatsächlichen und unmöglichen Handlungssträngen. Ein Meisterwerk.
  • Carol Berg, Transformation/ Revelation/ Restoration: Die Überraschung des Jahres. Den ersten Teil der Triologie habe ich beim Lieblingsbuch-Wichteln meines Forums bekommen, und war zunächst ein bisschen skeptisch. Fantasy ist nicht so mein bevorzugtes Genre. Aber das hier war so gut geschrieben, dass ich mir auch die beiden anderen Teile besorgt habe und weiterhin begeistert bin. Werde ich bestimmt noch häufiger lesen!
  • Nancy A. Collins, Der Todeskuss der Sonja Blue: Vom Fehlkäufewichteln meines Forums. Ich gebe zu, dass ich vom Cover echt abgeschreckt war und nur das Schlimmste erwartet habe. Umso überraschter war ich, dass es wirklich ein unheimliches, spannendes und gruseliges Buch ist. Eines der besten Grusel-/ Vampirromane, die ich kenne! Vor allem, weil er so völlig untypisch ist.
  • John Boyne, Der Junge im gestreiften Pyjama: Zum Inhalt verrate ich hier nichts, das Buch sollte man völlig unvoreinganommen lesen. Es hat mich eiskalt erwischt, und noch lange beschäftigt. Bitte lesen!
  • Hermann Hesse, Roßhalde: Die Tragik und das Zerbrechen einer Ehe, der Verlust eines Kindes, die Liebe zum eigenen Heim und Boden. Hesse vermag Bilder durch Worte zu malen...
  • Sabine Weigand, Die Markgräfin: Die in einigen Teilen fiktive, in anderen Teilen tatsächliche Biografie der Markgrfäfin Barbara. Ein Stück deutscher Geschichte. Nicht leicht zu lesen, aber sehr informativ.
  • Carl Zuckmayer, Der Hauptmann von Köpenick: Ein absoluter Klassiker: zum Lachen schön und zum Heulen traurig. Wilhelm Voigt ist unsterblich! - Für Nicht-Berliner bestimmt schwer zu lesen, aber ein Stück Geschichte wilhelminischer Gehorsamkeit.
  • Felix J. Palma, Die Landkarte der Zeit: Zeitreisen, ihre Durchführung und ihre Auswirkungen. Ein Wiedersehen mit alten Bekannten wie Jack the Ripper oder Bram Stoker. Sympathische Hauptdarsteller, ein bisschen Liebe und viel Verwirrung, die am Ende aufgelöst wird. Ein rundum gelungenes Lesevergnügen!

Als besonders schlecht empfunden:
  • Wolfgang Kemmer (Hrsg.), Mordhöfe: War eine Beilage zu einer Bestellung bei Jokers. Beinhaltet verschiedene Krimis, die im ländlichen Raum spielen. Ich habe selten so viele öde Geschichten auf einmal gelesen. Ganz schlimm.
  • Andrew S. Green, Die erstaunliche Geschichte des Max Tivoli: Gelesen, nachdem ich den Film "Benjamin Button" gesehen habe. Der Film soll ja angeblich auf dem Buch aufbauen. Das konnte ich allerdings nicht erkennen, sondern habe mich die ganze Zeit über die Hauptfigur geärgert, der so besessen von dem armen Mädel war und ihr Leben zur Hölle machte. Übel.
  • Judith Parker (u.a.), Vom Teufel besessen (drei Geschichten): Vom Fehlkäufewichteln in meinem Forum. Ganz schlimme "Grusel"-Geschichten, die nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich völlig daneben sind.
  • Sara Mac Donald, Jenseits des Sommers: Eines der wenigen Bücher, die ich nach der Hälfte nur noch durchgeblättert und dann weggelegt habe. Großer Kitsch, gepaart mit Schmalz und Pathos. Furchtbar.
  • Else Buschheuer, Ruf mich an: Das Buch, das ich nur angefangen habe zu lesen. Und dann weggebracht habe. Auf Nimmer-Wiedersehen.
  • Anna Gavalda, Ich habe sie geliebt: Nicht schlecht, aber ich habe mehr erwartet. Lange Dialoge, keine Handlung. Anstrengend.

Und dann gab es noch all die anderen Bücher, die hier keine namentliche Erwähnung fanden, die mir aber trotzdem sehr viel Freude bereitet haben. Angefangen habe ich noch mit Saramagos "Zeit ohne Tod", da bin ich sehr gespannt. Bin aber recht sicher, dass er noch auf die "besonders hervorragend"-Liste kommt :)
Was sind Eure Bücher des Jahres 2010 - Tops und Flops?
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