Donnerstag, 16. Dezember 2010

Gelesen: Tania Blixen "Jenseits von Afrika"

Zitat:
«Manchen Büchern sollte man unter den Rock gucken, um sie als Gesamtkunstwerk würdigen zu können. Die neue deutsche Ausgabe des Klassikers 'Jenseits von Afrika' trägt unter dem Schutzumschlag einen Einband mit edler, kakaofarbener Antilopenfell-Anmutung. Und auf dem Deckel steht nichts als das Wort 'Afrika' - der Name des Kontinents, den just im Erscheinungsjahr ein sportliches Großereignis ins Zentrum der medialen Aufmerksamkeit rückt... Blixens Afrika-Erinnerungsbuch ist der ebenso leidenschaftliche wie poetische Versuch, sich einem fremden Kontinent, seinen Landschaften und Menschen anzunähern, sich in das Fremde so weit wie möglich einzufühlen und die Wunder eines bedrohten Paradieses für die Nachwelt festzuhalten... Blixens Erzählton ist vornehm, geistreich und voller Farben. Das Afrika, das sie schilderte, gibt es schon lange nicht mehr. Ihr Opus magnum jedoch wird - zumal in dieser Fassung - noch einige Generationen überleben.»
Süddeutsche Zeitung (12.07.2010) via

Anfang der Woche habe ich die Erinnerungen von Tania Blixen zu Ende gelesen. Zum Anfang hat es mich ein bisschen Mühe gekostet, bis ich mich dem Schreibstil angenähert hatte. Irgendwie war der Film mit Meryl Streep und Robert Redford zu präsent in meiner Erinnerung. Davon sollte man sich wirklich lösen, bevor man das Buch liest. Denn das ist kein Roman, sondern eher ein Tagebuch.
Einfach wunderbar die Beschreibung des Landes, der Landschaft, der Tiere, der Lebensverhältnisse. Problematisch aus heutiger Sicht ist sicherlich die Sicht der Autorin auf ihre Angestellten und die Eingeborenen allgemein. Wenn sie ihnen auch mit viel Freundlichkeit, Interesse und Verständnis gegenüber getreten ist, eine gewisse Überheblichkeit, die heute sauer aufstösst, ist dabei. Trotzdem sollte man nicht vergessen, aus welcher Zeit dieses Buch stammt.

Nichts destro trotz gehört "Jenseits von Afrika" zu meinen liebsten Büchern. Es macht ganz furchtbar viel Fernweh: nach trockenen Steppen, dem Wunsch nach Regen und den erlösenden dicken Tropfen auf dem Hausdach...


Und noch was: Auch wenn man ein Buch nicht nach seinem Einband aussuchen sollte, diese Ausgabe ist wirklich ganz wunderbar. Unter dem Schutzumschlag versteckt sich eine Fell-/ Wildleder-Imitation (wie oben in dem Zitat schon beschrieben), die so aussieht und sich seeehr schön weich und kuschelig anfühlt :)
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