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Sonntag, 5. Juni 2011

Im Vergleich: schnelltrocknende Hilfsmittel für Nagellacke

Nachdem meine Bilder gestern alle nichts geworden sind, musste ich heute das ganze Prozedere nochmal durchspielen... Nun gut, es ist geschafft, und hier sind die Ergebnisse :)

Alle Bilder sind durch einen Klick zu vergrößern!


Wer meinen Blog ein bisschen verfolgt, hat sicher schon gemerkt, dass ich nach dem Lackieren in 90% der Fälle einen Schnelltrockner benutze. Ich mag es einfach nicht, ewig lange zum Stillsitzen verdammt zu sein, nur damit der Lack keine Macken bekommt. Seit ca. 2 Jahren nehme ich dafür Essie Good to Go. Und auch wenn ich hin und wieder mal zu anderen Produkten gegriffen habe (insbesondere anfangs, weil mich der Bezug von Essie über Ebay oder andere US-Shops ein bisschen genervt hat), bin ich immer wieder zu meinem G2G zurückgekehrt.

Doch nun war es mal wieder so weit. Bei meiner letzten großen Lackbestellung habe ich die China Glaze Fast Freeze Quick Dry Tropfen mitbestellt, und nun auch endlich ausprobiert.

Um einen direkten Vergleich zwischen den beiden Schnelltrocknern zu haben, wurden sie beide gleichzeitig und auf einem Lack getestet. Jeweils zwei Finger wurden mit dem Essie G2G (Zeige-/ Mittelfinger) und den China Glaze Tropfen (Ringfinger/ kleiner Finger) behandelt. Die beiden äußeren Finger wurden dem "Drucktest" unterzogen, bei dem ich die Dauer feststellen wollte, ab wann der Lack oberflächlich getrocknet ist. Auf die beiden mittleren Finger habe ich die schmale Seite der Nagelfeile jeweils kurz aufgedrückt.


Im Test waren also dabei:
Essie Going Incognito als Farblack
Essie Good to Go
China Glaze Fast Freeze Quick Dry
eine Stoppuhr für die Zeitmessung
eine Nagelfeile für die Dellen

Die Anwendung:
* Essie Good to Go: ein klassischer Überlack, der ca. 1 bis 2 min nach dem Lackieren einfach über dem Farblack aufgetragen wird. Dabei sollte man aufpassen, dass man nicht zu sehr aufdrückt, da sich sonst der Farblack wieder leicht lösen kann. Außerdem habe ich festgestellt, dass ich nicht zu lange warten darf, denn dann verlängert sich die Trockenzeit wieder. Daher lackiere ich immer hintereinander weg: linke Hand erste Schicht, rechte Hand erste Schicht, linke Hand zweite Schicht, rechte Hand zweite Schicht, linke Hand G2G, rechte Hand G2G. Negativ: Matte-/ Suede-Lacke bekommen ein glänzendes Finish und verlieren ihre besondere Struktur.

*China Glaze Fast Freeze Quick Dry: Das Fläschchen wird sowohl mit einem Pinsel, als auch einer Pipette geliefert. Allerdings ist der Pinsel so steinhart und unflexibel, dass man damit den Farblack komplett abkratzen würde, selbst wenn man ganz vorsichtig ist. Von daher die dringende Empfehlung: die Pipette benutzen. Dazu wie gewohnt den Farblack auftragen. Ca. 1 min warten, dann die Pipette oberhalb der Nagelwurzel ansetzen und einen Tropfen lösen lassen. Der Tropfen verteilt sich ganz automatisch über den Lack. Für den Fall, dass man zuviel erwischt, sollte man ein Kosmetiktuch unter der Hand zu liegen haben. Der lack wird von einem öligen Film überzogen, der nach dem Trocknen aber abwaschbar ist. Positiv: Matte-/ Suede-Lacke behalten ihre besondere Struktur weitestgehend. Negativ: ein ziemlich stechender Geruch, der auch nach dem Trocknen nicht verfliegt. Auch der G2G riecht bei der Anwendung, dieser Geruch ist aber nach dem Trocknen nicht mehr wahrnehmbar.


Die Ausgangslage:
Die linke Hand wurde mit jeweils zwei Schichten des Lacks Going Incognito lackiert. Direkt im Anschluss wurden der Zeige- und der Mittelfinger mit dem Good to Go behandelt, danach war ca. 1 min vergangen, so dass der Ring- und der kleine Finger mit den China Glaze-Tropfen versehen werden konnten.


Der Drucktest
Zunächst wollte ich die Zeitdauer herausfinden, bis wann man noch Fingerabdrücke auf dem Lack erkennt. Dazu habe ich einfach mit einem Finger auf den Zeige- (Essie) bzw. kleinen Finger (China Glaze) gedrückt.

Nach 1 Minute: Auf beiden Fingern sind die Abdrücke deutlich zu erkennen.
Nach 2 Minuten: Der Zeigefinger ist schon relativ fest. Interessanterweise sind die Abdrücke vom vorherigen Test kaum noch zu erkennen. Am kleinen Finger sind deutliche Abdrücke - jetzt zweifach - zu erkennen.
 Nach 5 Minuten: Beide Finger können ohne weitere Abdrücke berührt werden. Die Oberfläche ist trocken, durchgetrocknet sind die Lacke noch nicht. Beim Essie haben sich die Abdrücke weiter ausgeglichen, der Nagel fühlt sich glatt an. Beim China Glaze sind die Rillen noch deutlich sicht- und spürbar.

Der Stoßtest
Im Anschluss wurde die Tiefentrocknungszeit mit einem Stoßtest geprüft. Die schmale Seite der Nagelfeile wurde in mehreren Intervallen auf den Lack gedrückt. Mittelfinger: Essie, Ringfinger: China Glaze

Nach 6 Minuten: Auf beiden Nägeln sind die Dellen der Nagelfeile deutlich zu erkennen.
Nach 10 Minuten:  Die Lacke bekommen weiterhin Dellen, die beim Essie sind aber sehr viel weicher und abgerundeter als beim China Glaze, wo sich scharfkantig in den Lack gehen. Zudem hat sich beim Essie die erste Delle schon wieder fast ausgeglichen und ist kaum noch zu sehen.
Nach 13 Minuten: Beim Essie kann man noch immer in den Lack eine Delle drücken, die sich jedoch wieder ausgleicht. Die ersten Dellen sind kaum noch zu sehen, die Abdrücke auf dem Zeigefinger sind mittlerweile völlig verschwunden. Beim China Glaze bleiben die Dellen scharfkantiger und vor allem sichtbar.
Nach 20 Minuten: Der Lack ist mit beiden Behandlungsmethoden komplett durchgetrocknet. Die Finger, die mit Essie behandelt wurden, haben die Lack"schäden" fast vollständig ausgeglichen, das Erscheinungsbild ist gleichmäßig. Die Fingerabdrücke auf dem kleinen Finger sind auch kaum noch zu sehen, der Lack fühlt sich aber nicht so glatt an. Die Dellen auf dem Ringfinger bleiben sichtbar.

Der Suede-Lack:
Ich hatte es angedeutet, der Essie verleiht jedem Lack ein hochglänzendes Finish. Das kann bei matten Lacken oder solchen mit Suede-Finish ärgerlich sein. Hier sind die Tropfen von China Glaze im Vorteil, denn durch das Öl wird das Finish kaum verändert. Der Glanz, der direkt nach der Anwendung zu sehen ist, ist mit dem ersten Händewaschen wieder weg.
Zur Verdeutlichung habe ich meinen Suede-Lack Here today Aragon tomorrow von OPI auf zwei Fingern lackiert. Dabei wurde die obere Hälfte des Nagels jeweils mit China Glaze (Zeigefinger) bzw. Essie (Mittelfinger) behandelt. Auf der unteren Hälfte habe ich für den direkten Vergleich noch eine Schicht des OPI aufgetragen und nicht weiter behandelt.

Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass matte Lacke ohne schneller trocknen als die glänzenden, und damit einen Schnelltrockner eigentlich nicht nötig haben...

Fazit:
Beide Schnelltrockner sorgen für ein (sehr) gutes Ergebnis. Bereits nach 10 Minuten kann man sich eigentlich schon wieder recht ungehindert bewegen, wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte etwas länger warten.

Dennoch gibt es für mich einen Sieger in diesem kleinen Test: den Essie. Denn er gleicht kleinere Schäden im Lack (wie einen Abdrück oder eine Delle) selbsttätig wieder aus. Und das finde ich einfach genial. Zudem schützt er vor weiteren Beanspruchungen, da er sich ja eine zusätzliche Lackschicht darstellt.

Ich hoffe, der Vergleich hat euch ein bisschen geholfen. Wenn noch Fragen sind - immer her damit :)

5 Kommentare:

  1. Ein wirklich toller Vergleich :)
    Ich nutze auch den "good to go", aber mein Favorit ist irgendwie der "Mega Shine Top Coat" von Sally Hansen.

    Liebe Grüße
    Isabel

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  2. wow toller und sehr hilfreicher vergleich...find es ja echt spannend, dass der essi lack dellen wieder ausgleichen kann..bei der nächsten bestellung wird der wohl mal ausprobiert x3

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  3. Toller Vergleich. Nun überlege ich auch mir einen von Essie zuzulegen. Woher bezieht du deine und wie teuer?

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  4. Hi :)
    Ich glaube, bei dem China Glaze hast du wohl ein Montagsprodukt erwischt, normalerweise ist das ein ganz normlaes Bürstchen (ist mir schon bei nem Essencelack passiert -.-)
    Brauchst du bei den Tropfen noch zusätzlich einen Überlack oder verlängert der die Tragedauer? Wie ist das mit dem Essie? Bin noch unschlüssig ob der Essie den Aufwand lohnt ihn über ebay zu kaufen..

    Liebe Grüße :)

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  5. @ HimmelundErde: tschuldigung, hab deinen Kommentar gar nicht gesehen. Ich kaufe meine Essies immer entweder über ebay oder transdesign.com. Letzterer lohnt sich aber nur, wenn man insgesamt 9 Lacke kauft (versand). Preislich liegt der Good to Go um die 8 Euro, also deutlich günstiger als hier in D.

    @ Leni: Interessant mit dem Bürstchen, aber mit den Tropfen geht es ja auch...
    Der China Glaze hat bei mir die Tragedauer nicht verlängert, vermutlich weil es nur ein Öl ist. Im Gegensatz zum Essie, damit hält ein Lack sehr viel länger! Für mich lohnt sich der Aufwand also allemal, ich bin G2G-Fan ;)

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